Vorschriften für die verschiedenen Opfer (Kapitel 1–7)

Das Brandopfer

Der Herr rief Mose zum heiligen Zelt und sprach dort mit ihm. Er befahl ihm, den Israeliten diese Botschaft auszurichten:

»Wenn jemand von euch mir, dem Herrn, ein Opfer darbringen will, dann soll er dafür ein Rind, ein Schaf oder eine Ziege aussuchen.

Wählt er ein Rind für ein Brandopfer, muss er ein männliches, fehlerloses Tier nehmen, damit mir seine Gabe gefällt. Er soll es zum Eingang des heiligen Zeltes bringen und dort seine Hand auf den Kopf des Tieres legen. Dann werde ich seine Gabe annehmen und ihm seine Schuld vergeben. Vor meinem Heiligtum muss er das Rind schlachten. Die Priester, die Nachkommen Aarons, sollen das Blut auffangen und ringsum an den Altar sprengen, der am Eingang zum heiligen Zelt steht. Der Israelit, der das Tier gebracht hat, zieht ihm dann das Fell ab und zerlegt es. Die Priester zünden auf dem Altar ein Feuer an und schichten Holz darüber. Dann legen sie die Fleischstücke, den Kopf und das Fett des Tieres auf den brennenden Holzstoß. Die Eingeweide und die Unterschenkel muss der Opfernde vorher mit Wasser abwaschen, und der Priester verbrennt das ganze Tier auf dem Altar. Mit solch einem wohlriechenden Opfer erfreut ihr mich, den Herrn.

10 Will jemand ein Schaf oder eine Ziege als Brandopfer darbringen, dann muss er ein männliches, fehlerloses Tier aussuchen 11 und es an der nördlichen Altarseite vor dem Heiligtum schlachten. Die Priester sollen das Blut ringsum an den Altar sprengen. 12-13 Dann zerlegt der Opfernde das Tier und wäscht die Eingeweide und die Unterschenkel mit Wasser ab. Die Priester legen die Fleischstücke, den Kopf und das Fett auf den brennenden Holzstoß auf dem Altar. So wird das ganze Tier verbrannt. Dies ist ein wohlriechendes Brandopfer, das mir, dem Herrn, gefällt.

14 Will mir jemand einen Vogel als Brandopfer darbringen, dann soll er eine Turteltaube oder eine andere Taube nehmen. 15 Der Priester bringt sie zum Altar, trennt ihren Kopf ab und verbrennt ihn. Das Blut lässt er an der Altarwand auslaufen. 16 Er entfernt ihren Kropf mitsamt Inhalt und wirft ihn auf den Aschehaufen an der Ostseite des Altars. 17 Ihre Flügel soll er nur einreißen, nicht ganz abtrennen. Dann verbrennt der Priester die Taube auf dem Holzstoß oben auf dem Altar. Ein solches Brandopfer gefällt mir, dem Herrn, gut.«

Das Speiseopfer

»Wenn jemand mir, dem Herrn, ein Speiseopfer darbringen will, dann soll er feines Weizenmehl nehmen, Olivenöl darübergießen und auch etwas Weihrauch bereithalten. Er bringt es den Priestern, den Nachkommen Aarons. Einer von ihnen nimmt eine Handvoll Mehl und Öl sowie den ganzen Weihrauch. Dieser Teil gehört mir, und der Priester verbrennt ihn zu meinem Gedenken auf dem Altar. Solch ein wohlriechendes Opfer gefällt mir, dem Herrn, gut. Das restliche Mehl und Öl steht Aaron und seinen Nachkommen zu, die den Priesterdienst versehen. Auch ihr Anteil ist besonders heilig, denn er gehört zum Opfer, das mir dargebracht wurde.

Will jemand ein Speiseopfer darbringen, das im Ofen gebacken wird, dann soll es aus feinem Weizenmehl zubereitet sein: mit Olivenöl gebackene Kuchen oder mit Olivenöl bestrichenes Fladenbrot. Dabei dürft ihr keinen Sauerteig verwenden.

Wird die Opfergabe auf einem Backblech zubereitet, dann soll dafür wieder ungesäuertes feines Mehl mit Olivenöl vermengt werden. Brecht den fertigen Kuchen in Stücke und übergießt ihn mit Olivenöl! So ist auch dies ein Speiseopfer.

Wenn das Speiseopfer in der Pfanne gebacken wird, muss ebenfalls feines Weizenmehl und Olivenöl verwendet werden.

Bereitet das Speiseopfer immer genau so zu und bringt es dann mir, dem Herrn, dar! Überreicht es dem Priester, damit er es zum Altar trägt. Den Teil, der mir gehört, soll er nehmen und zu meinem Gedenken auf dem Altar verbrennen. Dies ist ein wohlriechendes Opfer, das mich, den Herrn, erfreut. 10 Der Rest steht Aaron und den übrigen Priestern zu. Auch ihr Anteil ist besonders heilig, denn er gehört zum Opfer, das mir dargebracht wurde.

11 Kein Speiseopfer für mich darf Sauerteig enthalten; ihr dürft weder Sauerteig noch Honig auf meinem Altar verbrennen! 12 Zwar gehört beides dazu, wenn ihr mir die Gaben von eurem ersten Ernteertrag bringt, aber es darf nicht auf meinem Altar verbrannt werden! 13 Jedes Speiseopfer und auch alle anderen Opfergaben müssen mit Salz gewürzt sein! Niemals darf das Salz fehlen, denn es ist ein Zeichen für meinen bleibenden Bund mit euch!

14 Wenn ihr mir, dem Herrn, ein Speiseopfer vom ersten Ertrag eurer Felder bringt, dann nehmt dafür am Feuer geröstete Ähren oder frisch zerriebene Körner. 15 Gießt noch Olivenöl darüber und legt etwas Weihrauch dazu! So ist es ein Speiseopfer. 16 Der Priester soll von den Körnern und vom Öl den Anteil, der mir gehört, zusammen mit dem ganzen Weihrauch auf dem Altar verbrennen als Opfer für mich, den Herrn

Das Friedensopfer

»Will jemand mir, dem Herrn, ein Friedensopfer darbringen und wählt er ein Rind dafür aus, so muss es ein fehlerloses Tier sein, männlich oder weiblich. Er soll es zum heiligen Zelt bringen, seine Hand auf den Kopf des Tieres legen und es am Zelteingang schlachten. Die Priester, die Nachkommen Aarons, sprengen das Blut ringsum an den Altar. Zum Anteil, der mir als Opfer dargebracht wird, gehört alles Fett an und über den Eingeweiden, die beiden Nieren mit dem Fett, das sie bedeckt, sowie der Fettlappen an der Leber. Die Priester sollen es zum Altar bringen und auf das Brandopfer ins Feuer legen. Dies ist ein wohlriechendes Opfer, das mir, dem Herrn, gefällt.

Wählt jemand für sein Friedensopfer ein Schaf oder eine Ziege aus, dann muss es ein fehlerloses Tier sein, männlich oder weiblich.

Opfert er ein Schaf, soll er es zum heiligen Zelt bringen, seine Hand auf den Kopf des Tieres legen und es vor dem Zelt schlachten. Die Priester sprengen das Blut ringsum an den Altar. Zum Anteil, der mir als Opfer dargebracht wird, gehört alles Fett des Schafes: der Fettschwanz, dicht beim Schwanzwirbel abgetrennt, alles Fett an und über den Eingeweiden, 10 die Nieren mit dem Fett, das sie bedeckt, sowie der Fettlappen an der Leber. 11 Der Priester verbrennt alles auf dem Altar; es ist mein Anteil am Opfer.

12 Will jemand eine Ziege opfern, dann soll er sie ebenfalls zum heiligen Zelt bringen, 13 ihr die Hand auf den Kopf legen und sie am Zelteingang schlachten. Die Priester sprengen das Blut ringsum an den Altar. 14 Zum Anteil, der mir, dem Herrn, als Opfer dargebracht wird, gehört alles Fett an und über den Eingeweiden, 15 die Nieren mit dem Fett, das sie bedeckt, sowie der Fettlappen an der Leber. 16 Der Priester verbrennt alles auf dem Altar, denn dieser Anteil gehört mir, dem Herrn. Es ist ein wohlriechendes Opfer, an dem ich meine Freude habe.

Von den Opfertieren, die ihr darbringt, müsst ihr alles Fett für mich verbrennen! 17 Ihr selbst dürft kein Fett und kein Blut verzehren! Dies ist eine ewige Ordnung, die für euch und all eure Nachkommen gilt. Wo ihr auch wohnt, sollt ihr euch daran halten.«

Das Sündopfer

Der Herr sprach zu Mose: »Richte den Israeliten aus:

Wenn jemand unabsichtlich gegen eines meiner Gebote verstößt, dann muss ein Opfer dargebracht werden.«

Das Sündopfer für den Hohenpriester

»Wenn der Hohepriester gegen mich sündigt und so Schuld über das ganze Volk bringt, dann muss er einen jungen, fehlerlosen Stier als Opfer für seine Sünde darbringen. Er soll den Stier zum Eingang des heiligen Zeltes führen, seine Hand auf den Kopf des Tieres legen und es dort in meiner Gegenwart schlachten. Dann nimmt er etwas von dem Blut und bringt es in das Heiligtum. Er taucht seinen Finger hinein und sprengt siebenmal etwas davon gegen den Vorhang zum Allerheiligsten. Anschließend streicht er Blut an die vier Hörner des Räucheropferaltars im heiligen Zelt. Alles restliche Blut gießt er draußen an den Fuß des Brandopferaltars beim Zelteingang. Dann entnimmt er dem Stier alles Fett: das Fett an und über den Eingeweiden, die Nieren mit dem Fett, das sie bedeckt, sowie den Fettlappen an der Leber. 10 Es sind genau die gleichen Fettstücke, die dem Rind beim Friedensopfer entnommen werden. Der Priester soll alles auf dem Brandopferaltar verbrennen. 11 Das Fell des Stieres, sein ganzes Fleisch, Kopf und Schenkel, die Eingeweide und den Darminhalt 12 muss man aus dem Lager entfernen. An einem abgesonderten, reinen Ort, wo man auch die Asche vom Opfer hinschüttet, soll alles auf einem Holzfeuer verbrannt werden.«

Das Sündopfer für das Volk

13 »Wenn das ganze Volk Israel unabsichtlich gegen eines meiner Gebote verstößt, dann lädt es Schuld auf sich, selbst wenn es sich dessen nicht bewusst ist. 14 Erkennen die Israeliten dann aber ihre Sünde, sollen sie einen jungen Stier zum heiligen Zelt bringen. 15 Dort legen die führenden Männer Israels ihre Hände auf den Kopf des Tieres und schlachten es in meiner Gegenwart. 16 Der Hohepriester bringt etwas von dem Blut in das heilige Zelt, 17 taucht seinen Finger hinein und sprengt siebenmal etwas davon gegen den Vorhang zum Allerheiligsten, wo ich gegenwärtig bin. 18 Anschließend streicht er Blut an die Hörner des Räucheropferaltars im heiligen Zelt. Alles restliche Blut gießt er draußen an den Fuß des Brandopferaltars beim Zelteingang. 19-20 Dann entnimmt er dem Stier alles Fett und geht dabei genauso vor wie bei dem Opfer, das er für seine eigene Schuld darzubringen hat. Alles Fett verbrennt er auf dem Brandopferaltar. So soll der Priester das Volk mit mir versöhnen, und ich werde den Israeliten ihre Schuld vergeben. 21 Was von dem Stier übrig bleibt, muss – wie beim Sündopfer für den Hohenpriester – aus dem Lager gebracht und verbrannt werden. Dies ist das Sündopfer für die Gemeinschaft der Israeliten.«

Das Sündopfer für ein Stammesoberhaupt

22 »Wenn das Oberhaupt eines Stammes unabsichtlich gegen eines meiner Gebote verstößt und so Schuld auf sich lädt, 23 dann soll er, sobald ihm seine Sünde bewusst wird, einen fehlerlosen Ziegenbock als Opfer darbringen. 24 Er legt seine Hand auf den Kopf des Bocks und schlachtet ihn in meiner Gegenwart, und zwar am Eingang des Heiligtums, wo auch die Tiere für das Brandopfer geschlachtet werden. Dies ist ein Sündopfer. 25 Der Priester taucht seinen Finger in das Blut des Ziegenbocks und streicht es an die Hörner des Brandopferaltars. Das restliche Blut gießt er an den Fuß des Altars. 26 Alles Fett des Tieres verbrennt er wie beim Friedensopfer auf dem Altar. So versöhnt er das Oberhaupt des Stammes mit mir, und ich werde seine Schuld vergeben.«

Das Sündopfer für den Einzelnen aus dem Volk

27 »Wenn sonst jemand unabsichtlich gegen eines meiner Gebote verstößt und so Schuld auf sich lädt, 28 dann soll er, sobald er seine Sünde erkannt hat, eine fehlerlose Ziege als Opfer für seine Sünde darbringen. 29 Er legt seine Hand auf den Kopf der Ziege und schlachtet sie vor dem heiligen Zelt, wo auch die Tiere für das Brandopfer geschlachtet werden. 30 Wieder taucht der Priester seinen Finger in das Blut und streicht es an die Hörner des Brandopferaltars, das restliche Blut gießt er an den Fuß des Altars. 31 Dann löst er alles Fett des Tieres ab – genau wie beim Friedensopfer – und verbrennt es auf dem Brandopferaltar. Solch ein wohlriechendes Opfer gefällt mir gut. Der Priester versöhnt dadurch den Schuldigen mit mir, dem Herrn, und ich werde ihm vergeben.

32 Will der Mann ein Schaf als Sündopfer darbringen, dann soll er ein fehlerloses weibliches Tier aussuchen. 33 Er muss die Hand auf den Kopf des Schafes legen und es dann vor dem heiligen Zelt schlachten, wo auch die Tiere für das Brandopfer geschlachtet werden. 34 Der Priester taucht seinen Finger in das Blut und streicht es an die Hörner des Brandopferaltars, alles übrige Blut gießt er an den Fuß des Altars. 35 Dann löst er alles Fett des Tieres ab – wie bei einem Schaf, das als Friedensopfer dargebracht wird –, legt es über die anderen Opfer auf den Altar und verbrennt es zusammen mit ihnen. So versöhnt der Priester den Schuldigen mit mir, dem Herrn, und ich werde ihm vergeben.«

Besondere Bestimmungen für das Sündopfer

»Ein Sündopfer muss dargebracht werden, wenn jemand auf folgende Weise Schuld auf sich lädt:

Jemand hört, wie unter Androhung eines Fluches zur Zeugenaussage aufgerufen wird, und er meldet sich nicht, obwohl er das Verbrechen gesehen oder davon erfahren hat;

jemand berührt, ohne es zu merken, den Kadaver eines wilden oder zahmen Tieres oder eines Kriechtieres und macht sich dadurch unrein;

jemand erkennt zu spät, dass er einen Menschen berührt hat, der aus irgendeinem Grund unrein ist;

jemand spricht unüberlegt einen Schwur aus – so wie man schnell einmal etwas unbedacht sagt und erst später die Folgen merkt –, ganz gleich ob er mit dem Schwur etwas Gutes oder Schlechtes bewirken wollte.

In allen diesen Fällen muss der Betreffende zuerst seine Schuld bekennen. Dann soll er zur Wiedergutmachung ein weibliches Schaf oder eine Ziege als Sündopfer darbringen, und der Priester soll ihn dadurch mit mir versöhnen.

Wenn er sich ein Schaf oder eine Ziege nicht leisten kann, soll er mir zwei Turteltauben oder zwei andere Tauben als Opfer darbringen, eine als Sündopfer und die andere als Brandopfer. Er soll sie dem Priester geben. Der Priester bringt die erste Taube als Sündopfer dar. Er bricht ihr das Genick, ohne jedoch dabei den Kopf abzutrennen. Etwas von ihrem Blut spritzt er an die Altarwand, den Rest lässt er am Fuß des Altars auslaufen. Dies ist das Sündopfer. 10 Die zweite Taube bringt er mir als Brandopfer dar, so wie es vorgeschrieben ist. Auf diese Weise soll der Priester den Schuldigen mit mir versöhnen, und ich werde ihm vergeben.

11 Wenn der Betreffende sich auch zwei Turteltauben oder zwei andere Tauben nicht leisten kann, darf er als Opfergabe für seine Sünde eineinhalb Kilogramm feines Weizenmehl darbringen. Er soll aber weder Öl noch Weihrauch dazugeben, denn es ist ein Sündopfer. 12 Er bringt das Mehl dem Priester; dieser nimmt eine Handvoll und verbrennt es zu meinem Gedenken auf dem Altar, wo er zuvor die anderen Opfer in Rauch aufgehen ließ. Auch dies ist ein Sündopfer. 13 So versöhnt der Priester den Schuldigen mit mir, und ich werde ihm vergeben. Das übrige Mehl soll wie beim Speiseopfer dem Priester gehören.«

Das Schuldopfer

14 Der Herr sprach zu Mose: 15 »Wenn jemand mir untreu wird und – wenn auch ohne Absicht – es versäumt, die Abgaben für das Heiligtum zu entrichten, dann soll er einen fehlerlosen Schafbock als Schuldopfer darbringen. Das Opfertier muss einen angemessenen Wert haben. Als Maßstab gelten Silberstücke, gewogen nach dem Gewicht, das im Heiligtum gilt. 16 Der Schuldige muss erstatten, was er dem Heiligtum vorenthalten hat. Außerdem soll er ein Fünftel des Wertes zusätzlich bezahlen und alles dem Priester geben. Dieser bringt den Schafbock als Schuldopfer dar und versöhnt so den Schuldigen mit mir; dann werde ich ihm vergeben.

17 Wenn jemand unabsichtlich gegen eines meiner Gebote verstößt, so ist er doch schuldig und muss sich dafür verantworten. 18 Er soll einen fehlerlosen Schafbock als Schuldopfer zum Priester bringen. Vorher wird bestimmt, welchen Wert das Tier haben soll. Dann soll der Priester den Schuldigen mit mir versöhnen, und ich werde ihm vergeben, was er unabsichtlich getan hat. 19 Dies ist ein Schuldopfer für jemanden, der an mir, dem Herrn, schuldig geworden ist.«

20 Der Herr sprach zu Mose: 21 »Jeder, der einen anderen Israeliten betrügt, wird zugleich mir untreu und sündigt gegen mich, den Herrn. Wer etwas als seinen Besitz beansprucht, was ein anderer ihm anvertraut oder ausgeliehen hat, wer einen anderen beraubt oder ihn durch Erpressung zwingt, ihm sein Eigentum zu überlassen, 22 wer etwas findet und es unrechtmäßig behält oder wer einen Meineid schwört, um irgendein Verbrechen zu vertuschen, der lädt Schuld auf sich. 23 Wenn einer auf solche Weise sündigt, muss er alles zurückgeben: was er geraubt oder durch Erpressung gewonnen hat, was ihm anvertraut wurde, was er gefunden hat 24 oder was er durch einen Meineid an sich gebracht hat. Alles muss er vollständig erstatten und noch ein Fünftel dazugeben. An dem Tag, an dem er sein Schuldopfer darbringt, soll er alles dem rechtmäßigen Besitzer zurückgeben. 25 Als Schuldopfer für mich, den Herrn, bringt er dem Priester einen fehlerlosen Schafbock. Vorher wird bestimmt, welchen Wert das Tier haben soll. 26 Der Priester versöhnt den Schuldigen mit mir, dem Herrn, und ihm wird alles vergeben, was er getan hat.«

Weitere Anweisungen für das Brandopfer

Der Herr sprach zu Mose: »Richte Aaron und seinen Söhnen diese Anweisungen für das Brandopfer aus:

Ein Brandopfer muss die ganze Nacht hindurch bis zum Morgen auf der Feuerstelle des Altars bleiben, und das Feuer darf nicht verlöschen. Am Morgen soll der Priester sein Gewand und die Hose aus Leinen anziehen und die Asche wegräumen, die vom Brandopfer übrig geblieben ist. Er schüttet sie neben den Altar, wechselt dann die Kleider und bringt die Asche aus dem Lager hinaus an einen abgesonderten, reinen Ort. Das Feuer auf dem Brandopferaltar muss immer brennen, es darf niemals verlöschen! Jeden Morgen soll der Priester Holz nachlegen. Darauf soll er das Brandopfer zurichten und die Fettstücke der Friedensopfer verbrennen. Das Feuer auf dem Altar darf nie verlöschen!«

Weitere Anweisungen für das Speiseopfer

»Folgende Anweisungen gelten für das Speiseopfer:

Einer der Priester, ein Nachkomme Aarons, soll das Speiseopfer auf dem Altar mir, dem Herrn, darbringen. Er nimmt eine Handvoll feines Weizenmehl, mit einer Handvoll Öl vermengt, und den ganzen Weihrauch, der zum Speiseopfer dazugegeben wurde. Dieser Anteil gehört mir, und der Priester verbrennt ihn zu meinem Gedenken auf dem Altar. Es ist ein wohlriechendes Opfer, das mir, dem Herrn, Freude macht. Alles Übrige steht den Priestern zu. Es muss ohne Sauerteig gebacken und an einem heiligen Ort verzehrt werden, und zwar im Vorhof des Heiligtums. 10 Ich habe diesen Anteil für sie bestimmt. Er gehört zum Opfer, das mir dargebracht wird, und ist deshalb besonders heilig, genauso wie das Fleisch des Sünd- und Schuldopfers. 11 Jeder männliche Nachkomme Aarons darf davon essen. Diese Ordnung gilt jetzt und für alle kommenden Generationen. Alles, was mit den Opfergaben in Berührung kommt, wird ebenfalls heilig.«

Das Speiseopfer der Priester

12 Weiter sprach der Herr zu Mose: 13 »Wenn ein Nachkomme Aarons zum Priester geweiht wird, soll er mir von da an jeden Tag eineinhalb Kilogramm feines Weizenmehl als Speiseopfer darbringen, die eine Hälfte am Morgen, die andere am Abend. 14 Die Opfergabe soll auf einem Backblech zubereitet werden, dazu wird Olivenöl in das Mehl gerührt. Die Fladenbrote sollen in Stücke gebrochen und dann als Speiseopfer dargebracht werden. So gefällt es mir, dem Herrn. 15 Der Priester, der sein Amt antritt, muss das Opfer selbst darbringen, er soll es ganz verbrennen. Diese Ordnung gilt für alle Zeiten. 16 Jedes Speiseopfer eines Priesters gehört vollständig mir, man darf nichts davon essen.«

Weitere Anweisungen für das Sündopfer

17 Der Herr sprach zu Mose: 18 »Gib Aaron und seinen Söhnen diese Anweisungen für das Sündopfer:

Das Tier für das Sündopfer soll wie die Tiere für das Brandopfer am Eingang des heiligen Zeltes geschlachtet werden. Das Fleisch des Opfertieres ist besonders heilig. 19 Der Priester, der es darbringt, darf es an einem heiligen Ort essen, und zwar im Vorhof des Heiligtums. 20 Wer oder was das Fleisch berührt, wird ebenfalls heilig. Wenn Blut vom Opfertier auf ein Gewand spritzt, muss man es an einem reinen Ort wieder auswaschen. 21 Wurde das Fleisch in einem Tontopf gekocht, dann soll dieser zerbrochen werden; wenn es ein Bronzetopf war, muss man ihn scheuern und mit Wasser ausspülen. 22 Alle männlichen Angehörigen der Priester dürfen von dem Fleisch essen, das besonders heilig ist. 23 Aber kein Opfertier, von dessen Blut etwas ins Heiligtum gebracht worden ist, um dort die Schuld zu sühnen, darf verzehrt werden; man muss das Fleisch verbrennen!«

Weitere Anweisungen für das Schuldopfer

»Diese Anweisungen gelten für das besonders heilige Schuldopfer:

Das Tier für das Schuldopfer soll an derselben Stelle wie die Tiere für das Brandopfer geschlachtet werden. Sein Blut wird ringsum an den Altar gesprengt. Alles Fett muss mir dargebracht werden: der Fettschwanz, das Fett über den Eingeweiden, die Nieren mit dem Fett, das sie bedeckt, sowie der Fettlappen an der Leber. Der Priester verbrennt alles auf dem Altar, es ist ein Schuldopfer für mich, den Herrn. Alle männlichen Angehörigen der Priester dürfen von dem Fleisch essen. Sie sollen es im Bereich des Heiligtums verzehren, denn es gehört zum Opfer und ist darum besonders heilig.

Für das Sünd- und für das Schuldopfer gilt ein und dasselbe: Der Priester, der das Opfer darbringt und damit Sühne erwirkt, soll das Fleisch bekommen. Darüber hinaus steht ihm das Fell jedes Tieres zu, das er als Brandopfer für jemanden darbringt. Alle Speiseopfer, die im Ofen gebacken, im Topf oder auf dem Backblech zubereitet werden, sollen dem Priester gehören, der sie darbringt. 10 Jedes andere Speiseopfer – ganz gleich ob das Mehl mit oder ohne Öl dargebracht wird – sollen alle Priester, die Nachkommen Aarons, unter sich aufteilen.«

Weitere Anweisungen für das Friedensopfer

11 »Folgende Anweisungen gelten für das Friedensopfer, das jemand mir, dem Herrn, darbringt:

12 Geschieht es aus Dankbarkeit, dann sollen außer dem Tier noch Kuchen dargebracht werden, ohne Sauerteig und mit Öl vermengt gebacken, dazu ungesäuertes, mit Öl bestrichenes Fladenbrot sowie feines Weizenmehl, das ebenfalls mit Öl angereichert wurde. 13 Dazu kommen noch Brote aus Sauerteig. 14 Von jeder Gabe soll der Opfernde einen Teil mir, dem Herrn, weihen. Dieser Anteil fällt dann dem Priester zu, der das Blut des Opfertieres an den Altar sprengt. 15 Das Fleisch muss noch am selben Tag verzehrt werden, an dem das Tier geschlachtet wurde; nichts davon darf bis zum nächsten Morgen übrig bleiben.

16 Nur wenn das Opfer freiwillig dargebracht wird oder um ein Gelübde einzulösen, kann das Fleisch auch noch am nächsten Tag gegessen werden. 17 Am dritten Tag aber müssen die Fleischreste verbrannt werden. 18 Wer am dritten Tag doch noch davon isst, wird meine Gnade nicht erfahren, denn ich werde sein Opfer nicht annehmen. Es ist dann unrein, und wer davon isst, lädt Schuld auf sich. 19 Kommt das Fleisch mit irgendetwas Unreinem in Berührung, darf es nicht verzehrt werden; man soll es verbrennen. Doch sonst darf jeder davon essen, der rein ist. 20 Wenn jemand, der vor mir als unrein gilt, vom Fleisch des Friedensopfers isst, das mir, dem Herrn, geweiht ist, hat er sein Leben verwirkt. Er darf nicht länger zur Gemeinschaft eures Volkes gehören. 21 Auch wenn jemand mit etwas Unreinem in Berührung gekommen ist – mit einem unreinen Menschen, einem unreinen Tier oder mit irgendetwas, das ich, der Herr, verabscheue – und dann vom Fleisch des Friedensopfers isst, muss er aus dem Volk ausgeschlossen werden und sterben.«

Verbot von Fett- und Blutgenuss

22 Weiter sagte der Herr zu Mose: 23 »Richte den Israeliten aus:

Ihr dürft kein Fett von Rindern, Schafen oder Ziegen essen! 24 Das Fett verendeter oder gerissener Tiere könnt ihr zu jedem Zweck verwenden, aber ihr dürft es auf keinen Fall verzehren! 25 Wer das Fett von Tieren isst, die man mir, dem Herrn, als Opfer darbringt, verdient den Tod. Ein solcher Mensch darf nicht länger zu eurem Volk gehören! 26 Ihr dürft auch kein Blut verzehren, weder vom Vieh noch von Vögeln, wo immer ihr wohnt. 27 Jeder, der Fleisch isst, das noch Blut enthält, hat sein Leben verwirkt und muss aus dem Volk ausgeschlossen werden!«

Der Anteil der Priester an den Opfergaben

28 Der Herr befahl Mose, 29 den Israeliten dies weiterzusagen:

»Wer ein Friedensopfer darbringt, soll einen Teil davon mir, dem Herrn, weihen: 30 das Fett des Tieres und das Bruststück. Beides muss er selbst zum Altar bringen und das Fleisch dort hin- und herschwingen. 31 Dieses Stück überlässt er den Priestern. Dann verbrennt einer der Priester das Fett auf dem Altar. 32 Ihm soll die rechte hintere Keule des Opfertieres gehören. 33 Sie ist sein festgesetzter Anteil, wenn er das Blut und das Fett des Tieres darbringt.

34 Von allen Friedensopfern der Israeliten habe ich das Bruststück und die rechte hintere Keule den Priestern gegeben. Dieser Anteil steht ihnen für alle Zeiten zu, 35 und zwar vom Tag ihrer Priesterweihe an. 36 Ich, der Herr, habe befohlen, dass sie von den Israeliten diese Abgabe bekommen sollen, sobald sie ihren Dienst als Priester beginnen. Das gilt für alle Generationen.«

37 Dies sind die Bestimmungen für das Brand-, Speise-, Sünd- und Schuldopfer, das Einsetzungs- und Friedensopfer. 38 Der Herr gab sie Mose auf dem Berg Sinai in der Wüste und forderte die Israeliten auf, ihre Opfergaben ihm, dem Herrn, zu bringen.