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Ermahnung an die treulosen Priester

Und nun, ihr Priester, dieses Gebot gilt euch!

Wenn ihr nicht hören wollt und ihr es euch nicht zu Herzen nehmt, meinem Namen die Ehre zu geben, spricht der Herr der Heerscharen, so schleudere ich den Fluch gegen euch und verfluche eure Segenssprüche; und ich habe sie auch schon verflucht, denn ihr nehmt es nicht zu Herzen!

Siehe, ich schelte euch die Saat und will euch Kot ins Angesicht streuen, den Kot eurer Feste, und man wird euch zu ihm hintragen;

und ihr sollt erkennen, dass ich euch dieses Gebot gesandt habe, damit mein Bund mit Levi bestehe!, spricht der Herr der Heerscharen.

Mein Bund mit ihm war Leben und Friede, und ich verlieh ihm beides, damit er [mich] fürchtete, und er fürchtete mich auch und hatte Ehrfurcht[a] vor meinem Namen.

Das Gesetz der Wahrheit war in seinem Mund, und nichts Verkehrtes wurde auf seinen Lippen gefunden; er wandelte mit mir in Frieden und Aufrichtigkeit, und viele brachte er zur Umkehr von der Missetat.

Denn die Lippen des Priesters sollen die Erkenntnis bewahren, und aus seinem Mund soll man das Gesetz[b] erfragen; denn er ist ein Bote des Herrn der Heerscharen.

Ihr aber seid vom Weg abgewichen; ihr seid schuld, dass viele im Gesetz zu Fall gekommen sind, ihr habt den Bund mit Levi missbraucht!, spricht der Herr der Heerscharen.

Darum habe auch ich euch beim ganzen Volk verächtlich und unwert gemacht, weil ihr meine Wege nicht bewahrt, sondern bei Anwendung des Gesetzes die Person anseht.

Scharfer Tadel wegen Mischehen und Ehescheidung

10 Haben wir nicht alle einen Vater? Hat uns nicht ein Gott erschaffen? Warum sind wir denn so treulos, einer gegen den anderen, und entweihen den Bund unserer Väter?

11 Juda hat treulos gehandelt und einen Gräuel verübt in Israel und Jerusalem; denn Juda hat das Heiligtum des Herrn entweiht, das er liebte, und hat die Tochter eines fremden Gottes[c] geheiratet.

12 Der Herr wird dem Mann, der so etwas tut, ausrotten aus den Zelten Jakobs, was sich regt und redet, auch den, der dem Herrn der Heerscharen eine Opfergabe darbringt!

13 Und zum anderen tut ihr auch das: Ihr bedeckt den Altar des Herrn mit Tränen, mit Weinen und Seufzen, sodass er sich nicht mehr zu der Opfergabe wenden und sie nicht mit Wohlgefallen aus euren Händen annehmen mag.

14 Und ihr fragt: »Warum?« Weil der Herr Zeuge war zwischen dir und der Frau deiner Jugend, der du nun untreu geworden bist, obwohl sie deine Gefährtin und die Frau deines Bundes[d] ist!

15 Und hat Er sie nicht eins gemacht, ein Überrest des Geistes für Ihn? Und wonach soll das eine trachten? Nach göttlichem Samen![e] So hütet euch denn in eurem Geist, und niemand werde der Frau seiner Jugend untreu!

16 Denn ich hasse die Ehescheidung, spricht der Herr, der Gott Israels, und dass man sein Gewand mit Frevel bedeckt, spricht der Herr der Heerscharen; darum hütet euch in eurem Geist und werdet nicht untreu!

17 Ihr habt dem Herrn Mühe gemacht mit euren Reden; und ihr fragt noch: »Womit haben wir ihm denn Mühe gemacht?« Damit, dass ihr sagt: »Jeder, der Böses tut, der ist gut in den Augen des Herrn, und an solchen hat er Wohlgefallen — oder wo ist der Gott des Gerichts?«

Footnotes

  1. (2,5) Andere Übersetzung: beugte sich.
  2. (2,7) od. die Lehre / die Weisung.
  3. (2,11) d.h. ausländische Frauen, die Götzenanbeterinnen waren (vgl. 2Mo 34,15-16; 5Mo 7,3-6; Ri 3,5-7).
  4. (2,14) d.h. die Ehefrau, mit der du einen Bund vor dem Herrn geschlossen hast. Ein solcher Bund verpflichtete zur Treue; sein Bruch wurde von Gott mit Gericht geahndet.
  5. (2,15) Die Ehen des zurückgekehrten jüdischen Überrests in Judäa sollten nach Gottes Absicht Kinder hervorbringen, die ihren Gott erkannten und dem Herrn dienten. Durch Ehen mit götzendienerischen Frauen verrieten die Zurückgekehrten ihren geistlichen Auftrag (vgl. Esr 9 u. 10; Neh 13).

Darum hört, ihr Priester, was ich von euch verlange: Nehmt euch meine Worte zu Herzen und gebt mir die Ehre, die mir gebührt! Sonst wird euch mein Fluch treffen. Ja, ich verfluche die Gaben, mit denen ich euch gesegnet habe.[a] Aber ihr wollt ja nicht hören; deshalb habe ich, der Herr, der allmächtige Gott, schon mit eurer Bestrafung begonnen. Auch eure Nachkommen ziehe ich noch zur Rechenschaft.[b] Ich schleudere euch die Eingeweide eurer Opfertiere ins Gesicht, und dann wird man euch mitsamt den Abfällen hinauswerfen.

Daran sollt ihr erkennen, dass ich, der Herr, der allmächtige Gott, euch nicht umsonst gewarnt habe. Denn ich will, dass mein Bund mit dem Stamm Levi weiter besteht. Ich versprach ihnen Leben und Wohlergehen und hielt mich an meine Zusage. Damals achteten mich die Leviten, und mein Name erfüllte sie mit großer Ehrfurcht. Dem Volk gaben sie meine Weisungen unverfälscht weiter, kein unrechtes Wort kam über ihre Lippen. Sie lebten aufrichtig nach meinem Willen und brachten viele dazu, von ihren falschen Wegen umzukehren. Und das ist ja der Auftrag der Priester: Sie sollen den Menschen zeigen, wie man mich, den Herrn, erkennt. Wenn jemand einen Rat braucht, soll er bei ihnen Rat finden, denn ich, der allmächtige Gott, habe sie zu meinen Boten ernannt.

Ihr aber seid vom richtigen Weg abgewichen, eure falschen Weisungen haben viele Menschen zu Fall gebracht. So habt ihr den Bund gebrochen, den ich, der Herr, der allmächtige Gott, mit den Nachkommen von Levi geschlossen habe. Ihr haltet euch nicht an meine Gebote und seid auch noch parteiisch, wenn ihr Recht sprecht. Darum will ich dafür sorgen, dass ihr vor dem ganzen Volk erniedrigt werdet. Ja, alle werden euch einmal verachten!«

Unerlaubte Ehen und Ehescheidungen

10 Haben wir Israeliten nicht alle denselben Vater? Hat nicht der eine Gott uns alle geschaffen? Warum handeln wir dann so treulos aneinander und brechen den Bund, den der Herr mit unseren Vorfahren geschlossen hat?

11 Ja, das Volk von Juda hat dem Herrn die Treue gebrochen. In Jerusalem und im ganzen Land haben Männer etwas Abscheuliches getan: Sie haben Gottes geliebtes Heiligtum entweiht und Frauen aus fremden Völkern geheiratet, die andere Götter anbeten. 12 Der Herr wird[c] diese Männer mitsamt ihren Familien aus der Gemeinschaft der Nachkommen Jakobs ausrotten. Da nützt es ihnen auch nichts, wenn sie ihn, den allmächtigen Gott, mit Opfergaben gnädig stimmen wollen.

13 Noch etwas gibt es euch vorzuwerfen: Ihr weint und stöhnt, ihr tränkt den Altar des Herrn mit Tränen, weil er von euren Opfern nichts mehr wissen will und sie nicht annimmt. 14 Ihr fragt nach dem Grund? Nun, der Herr selbst ist Zeuge dafür, wie ihr Männer eure Frauen verstoßen habt, mit denen ihr seit eurer Jugend verheiratet wart. Ihr habt ihnen die Treue gebrochen, obwohl ihr mit ihnen einen Bund fürs Leben geschlossen habt und sie immer an eurer Seite waren. 15 Hat Gott euch nicht zu einem Leib und einem Geist vereint? Und warum hat er das getan? Er wollte, dass eure Nachkommen zu seinem Volk gehören.[d] Darum nehmt euch in Acht und haltet euch an den Treueeid, den ihr einst euren Frauen geschworen habt. 16 Denn der Herr, der allmächtige Gott Israels, sagt: »Ich hasse Ehescheidung, ja, ich verabscheue es, wenn ein Mann seiner Frau so etwas antut. Darum nehmt euch in Acht und brecht euren Frauen nicht die Treue!«

Der Herr hält Gericht

17 Ihr werdet dem Herrn lästig mit eurem Gerede. »Was für ein Gerede?«, fragt ihr. Nun, ihr behauptet: »Wer Unrecht tut, gefällt dem Herrn; ihn nimmt er an!« Oder ihr fragt: »Wo bleibt denn Gott? Warum greift er nicht ein, wenn er doch so gerecht ist?«

Footnotes

  1. 2,2 Oder: Ja, ich verwandle den Segen, den ihr sprecht, in einen Fluch.
  2. 2,3 Oder nach der griechischen Übersetzung: Ich werde euch den Arm zerbrechen.
  3. 2,12 Oder: soll.
  4. 2,15 Der hebräische Text in Vers 15a ist nicht sicher zu deuten.