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Aufruf zur Umkehr

»Kommt, wir wollen wieder umkehren zum Herrn! Er hat uns zerrissen, er wird uns auch heilen; er hat uns geschlagen, er wird uns auch verbinden!

Nach zwei Tagen wird er uns lebendig machen, am dritten Tag wird er uns aufrichten, dass wir vor ihm leben.

So lasst uns [ihn] erkennen, ja, eifrig trachten nach der Erkenntnis des Herrn! Sein Hervorgehen[a] ist so sicher wie das Licht des Morgens, und er wird zu uns kommen wie ein Regenguss, wie ein Spätregen, der das Land benetzt!« —

Gottes Klage über sein Volk

Was soll ich mit dir tun, Ephraim? Was soll ich mit dir tun, Juda? Eure Liebe ist [so flüchtig] wie eine Morgenwolke, ja, wie der Tau, der früh vergeht!

Darum habe ich sie behauen durch die Propheten, sie getötet durch die Worte meines Mundes, dass deine Gerichte seien wie ein Licht, das aufgeht.

Denn an Liebe[b] habe ich Wohlgefallen und nicht am Opfer, an der Gotteserkenntnis mehr als an Brandopfern.

Sie aber haben wie Adam den Bund übertreten; dort sind sie mir untreu geworden.

Gilead ist eine Stadt von Übeltätern, voller Blutspuren;

gleich lauernden Straßenräubern ist die Bande der Priester: Am Weg nach Sichem[c] morden sie; ja, Schandtaten haben sie begangen!

10 Im Haus Israel habe ich Schauderhaftes gesehen; dort treibt Ephraim Hurerei, befleckt sich Israel.

11 Auch dir, Juda, ist eine Ernte bestimmt, wenn ich das Geschick meines Volkes wende!

Footnotes

  1. (6,3) od. Erscheinen; vgl. dasselbe Wort u.a. in 5Mo 8,3; Ps 19,6; Mi 5,1.
  2. (6,6) od. Barmherzigkeit / Bundestreue.
  3. (6,9) Sichem war eine Zufluchtsstadt für Totschläger (Jos 20,7).

›Kommt, wir wollen zum Herrn umkehren! Er hat uns verletzt, aber er wird uns auch wieder heilen; er hat uns geschlagen, aber nun wird er unsere Wunden verbinden! Schon nach zwei Tagen wird er uns wieder aufrichten, ja, am dritten Tag schenkt er uns neues Leben. Dann können wir immer in seiner Nähe sein. Alles wollen wir tun, um ihn, den Herrn, zu erkennen! So sicher, wie morgens die Sonne aufgeht und im Herbst und Frühjahr der Regen die Erde tränkt, so gewiss wird er kommen und uns helfen.‹

Ach, Ephraim und Juda, was soll ich bloß mit euch machen? Eure Treue ist so flüchtig wie ein Nebelschleier am Morgen, eure Liebe zu mir verschwindet so schnell wie Tau unter der Sonne! Darum habe ich euch durch die Propheten mit harten Worten geschlagen und euch das Todesurteil gesprochen. Was ich für richtig und gut halte, habe ich deutlich gesagt, es ist klar wie der helle Tag.[a] Wenn jemand mir treu ist, so ist mir das lieber als ein Schlachtopfer. Und wenn jemand mich erkennen will, freut mich das mehr als jedes Brandopfer!«

Israel und Juda sind reif für das Gericht

»Die Israeliten sind mir untreu geworden, schon damals in der Stadt Adam[b]. Und seitdem haben sie immer wieder den Bund gebrochen, den ich einst mit ihnen geschlossen habe. Gilead ist eine Stadt voller Verbrecher, Blutspuren ziehen sich durch ihre Straßen. Die Priester rotten sich zusammen wie eine Bande von Räubern; auf dem Weg, der nach Sichem führt, lauern sie den Reisenden auf und ermorden sie. Vor keiner Schandtat schrecken sie zurück. 10 Ich, der Herr, habe Abscheuliches in Israel gesehen: Ephraim ist fremden Göttern nachgelaufen und hat sich dadurch unrein gemacht. 11 Doch auch Juda wird ernten, was es gesät hat!

Wenn ich das Schicksal Israels wenden

Footnotes

  1. 6,5 Wörtlich: mein Recht geht hervor wie das Licht.
  2. 6,7 Oder: so wie damals Adam. – Adam ist sowohl der Name des ersten Menschen (vgl. 1. Mose 3) als auch einer Ortschaft im Jordantal (vgl. Josua 3,16).